Die Aborigines besiedelten als erste Völker den australischen Kontinent. Sie sind seit mindestens 50.000 Jahren hier zu Hause und stellen damit die älteste noch lebendige Kultur unserer Erde. Die Ureinwohner Australiens sehen sich als die "traditionellen Hüter des Landes". Seit der Ankunft der Europäer vor rund 250 Jahren hat sich ihr Leben drastisch verändert.
Das heutige Australien ist multikulturell. Mit einer Bevölkerung von ca. 25 Millionen aus aller Herren Länder und mit mehr als 160 gesprochenen Sprachen ist der Fünfte Kontinent ein Schmelztiegel der Kulturen.
Rituale und Traditionen der Aborigine-Kultur
Einer der charakteristischsten Unterschiede zwischen unserer westlichen Kultur und der Aborigine-Kultur Australiens ist, dass das Augenmerk in der westlichen Welt auf Materialismus, Wissenschaft und Kapitalismus liegt. Aborigines dagegen betrachten das Leben aus einem spirituellen Blickwinkel und kapitalistische Denkweise ist ihrem traditionellen Lebensstil bis heute fremd.
Laut ihrer naturverbundenen Weltanschauung ist alles in einem ewigen Kreislauf miteinander verbunden: Von der Pflanzenwelt über die Tiere bis hin zum Wetter, dem Nahrungskreislauf und den Menschen. Diese Verbindung zwischen Himmel und Erde spiegelt sich auch in der Flagge der Aborigines wieder: Die obere Hälfte ist schwarz gefärbt und steht für die Bevölkerung der Aborigines, die untere rote Hälfte symbolisiert die rote Erde des australischen Kontinents. Der gelbe Kreis in der Mitte stellt wiederum die Sonne dar.


Dreamtime - Traumzeit
Die Kultur der Aborigines ist untrennbar mit der Natur verbunden. Diese zu bewahren und sich um ihren Erhalt zu kümmern, steht ganz oben im Weltverständnis der Ureinwohner Australiens. Einen ebenso wichtigen Stellenwert nimmt die “Dreamtime” ("Traumzeit") innerhalb der Rituale der Aborigines ein.
Die Traumzeit steht für die Schöpfung und die Zeit, in der Erde und Menschheit entstanden sind. Die Aborigines glauben, dass sie zum Ursprung der Schöpfung zurückkehren, wenn sie schlafen. Auch die Seelen ihrer Verstorbenen kehren in die Traumzeit zurück. Die “Dreamtime-Stories” werden seit jeher mündlich von Generation zu Generation weitergegeben, aber auch durch Musik und Felsmalereien zum Ausdruck gebracht.
Didgeridoo - das traditionelle Musikinstrument
Für das Musizieren ist das Didgeridoo das bekannteste Musikinstrument - ein langes ausgehöhltes Eukalyptusholz. Die ältesten Felsmalereien finden sich vor allem im Nordwesten Australiens und in Arnhemland, wo einige Kunstwerke bis zu 45.000 Jahre alt sind.

Walkabout
Eine weitere wichtige Tradition, die zur Kultur der Aborigines gehört, ist der “Walkabout”. Dabei macht sich ein männlicher Aborigine mit Hilfe eines gesungenen Liedes auf den Weg, um sein Land auf einem festgelegten Pfad zu durchwandern (“Songline”). Der Song weist mittels markanter Beschreibungen der örtlichen Landschaft den korrekten Weg. Auf diese Weise verbinden sich Aborigines mit ihrem ureigenen “Traumpfad” und ihrem Land. Diese traditionelle Wanderung beginnt spontan und kann Wochen, Monate oder sogar Jahre dauern, um auf den Spuren der Vorfahren zu wandeln.
Heutzutage ist der Walkabout ein Ritual, durch das die Identität der Aborigine-Kultur bewahrt wird. Aufgrund Veränderungen in der Landschaft und der Natur ist es jedoch zunehmend schwer, diesen uralten Brauch aufrecht zu erhalten. Wenn beschriebene markante Stellen in der Natur wie Bäume, Felsen, Wasserlöcher etc. nicht mehr vorhanden sind, gleicht das einem Heimatverlust und einem Verlust der kulturellen Identität, der an heiligen Stätten besonders intensiv zum Tragen kommt.

Sie lebten als Jäger und Nomaden
Die Aborigines waren Jäger und Nomaden und lebten in ihrer Kultur hauptsächlich in kleinen Stämmen (“Clans”) von 5 bis 6 Personen bis hin zu Stämmen, die zwischen 30 bis 40 Mitglieder umfassten. Jeder Stamm gehörte zu einer breiteren Stammesgruppe (“Nation”), die in verschiedenen Regionen siedelten. In der Zeit vor der Kolonisation gab es 250 solcher Gruppen, die alle ihre eigene Sprache hatten. Es gab Kontakt untereinander und verschiedene Stämme trafen sich regelmäßig für festliche Zeremonien, zu rituellen Gefechten und Eheschließungen. Mit der Außenwelt und anderen Zivilisationen gab es so gut wie keinen Kontakt.
Das Leben der Aborigines blieb bis zur Ankunft der Europäer im Jahr 1788 im Gebiet des heutigen Sydney ohne äußere Einflüsse. Die Aborigines betrieben nur in ganz wenigen Regionen Landwirtschaft im kleinen Maß. Traditionell jagte man Tiere mit dem Boomerang oder einem Woomera (eine Erweiterung des Speerwerfens). Für die Jagd und die Zubereitung der erbeuteten Tiere waren die Männer zuständig. Die Frauen sammelten Pflanzen, Wurzeln und Beeren und kümmerten sich um die Familie.
Die Art der Nahrung war abhängig von mehreren Faktoren: der Jahreszeit, dem bewohnten Gebiet und dem Alter der Menschen. In vielen überlieferten Erzählungen steckt das Wissen, an welchen Orten man am besten jagt, welche Pflanzen essbar sind oder zu welcher Zeit und an welchem Ort Wasser in der Wüste gefunden werden kann. Aborigines sehen sich seit jeher als Teil der Natur. In ihren Augen muss der ewige Kreislauf respektiert, gehütet und bewahrt werden.


Wiederversöhnung
Im Jahr 2008 entschuldigte sich der damalige australische Premierminister Kevin Rudd zum ersten Mal öffentlich gegenüber den Aborigines und den Torres Straites Islanders für alles Erlittene und Erduldete. Die Kultur der Aborigines gilt als eine der ältesten der Erde und es gelingt den Ureinwohnern Australiens seit diesem historischen "Sorry" im Jahr 2008 immer besser, die alten Traditionen wieder öffentlich zu leben und diese zu teilen.
Derzeit gibt es in Australien etwa 300.000 Aborigines. Das sind 1,5 % der Bevölkerung. In jeder Stadt finden Sie ein Kulturzentrum oder ein Museum, das sich der Kultur und Geschichte der Aborigines in Australien widmet. Hier können Sie mehr über ihre Kunst, Erzählungen, Geschichte und Kultur erfahren. Lassen Sie sich von einem einheimischen Guide mehr über ihre besondere Lebensweise näherbringen.


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